2. März 2012

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Pinterest: Vom Social Graph zum Interest Graph



Vom "Social Graph"
zum "Interest Graph"
Wenn man so will, ist Pinterest nicht nur die nächste Evolutionsstufe der Search-Engine sondern ebenet auch den Weg zu einem "Interest Graph": Während es sich bei Google+, Facebook und auch LinkedIn tendenziell um geschlossene Netzwerke handelt, bei denen Posts vor allem der Selbstdarstellung im Netzwerk dienen, so ist Pinterest ein Zwitter zwischen Content-Aggregation Platform und Search Engine. Ähnlich wie Google und Yahoo ist es vor allem ein Portal und Instrument, das den unüberschaulichen Wust an Online-Content dank der Social-Media Mechanismen automatisch nach meinen Interessen filtert. Der Mehrwert von Pinterest liegt also vor allem darin, dass ich entsprechend meiner eigenen Interessen neue Inspirationen finde ohne etwas Spezielles suchen zu müssen. Kurzum, auf Pinterest werden Produkte nicht wie bei Google & Co. gesucht sondern entdeckt. Die so oft angeführte visuelle Umsetzung ist also nicht das eigentliche Geheimnis sondern vielmehr die stringente Weiterführung der User Experience.

In diesem Sinne stimme ich auch Bianca Boster von der Huffington Post zu, wenn sie zwischen herkömmlichen Social-Media Netzwerken wie Facebook und Pinterest eine klare Linie zieht. Pinterest ist
auf eine erfrischende Art unpersönlich. Akzeptiert man, dass unsere Posts auf Facebook und Co. größtenteils ein Abbild von uns selbst und unseren Erfahrungen sind, die ein bestimmtes Bild von uns zeichnen sollen, dann geht es bei Pinterest primär darum neue Dinge und Inspirationen zu entdecken. Dabei will ich gar nicht abstreiten, dass die Bilder und Produkte die wir so auf Pinterest posten, Außenstehenden am Ende des Tages einen sogar noch viel intimeren Einblick in unserer Bedürfnisse und Interessenslage gewähren. Während uns Facebooks "Social Graph" ermöglicht das Netz durch unser eigenes Verhalten und das unsere Freunde zu personalisieren, so ebnet Pinterest den Weg zu einem "Interest Graph". Kein Wunder, dass Google mit aller Macht versucht hat Pinterest aufzukaufen..

Auf Shareaholic.com hat man ausgerechnet, dass Pinterest schon heute mehr Referral-Traffic für Webseiten generiert als Google+, LinkedIn und YouTube zusammen. Das ist Gold wert, denn dank eines ausgeklügelten Systems schreibt Pinterest schon in der aktuellen Betaphase schwarze Zahlen. Dazu setzt Pinterest auf eine Software der Firma SkimLinks, die jeden Post auf Pinterest automatisch auf ihren Ursprung überprüft und, wenn vorhanden, mit existierenden Affiliate Codes der eRetailer verknüpft, so dass Pinterest bei jedem Kauf über den Link mitverdient.