27. Februar 2011

Erfolgreiches Viral-Marketing: Die Kunst der Verführung



Wie wir wissen, ist der Erfolg einer jeden Viral-Marketing Kampagne davon abhängig ob das Viral-Video die Zielgruppe auch dazu motiviert dieses weiterzuleiten. Dafür gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten, entweder man erkauft sich die Weiterleitungsrate durch teure Incentives oder man macht es wie Playboy und Freindscout24 und verführt die Zielgruppe dazu.


Sex sells! - Nirgendwo sonst ist diese alte Binsenweisheit so zutreffend wie im Internet. Unvergesslich ist zum Beispiel das "Diesel XXX party" Viral von der Social-Media Agentur Elbkind. Allerdings konkurrieren in keiner anderen Sparte so viele Wettbewerber um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe: Immerhin gehören die Schlagwörter "Sex" (338 Mio Suchanfragen je Monat) und "Porn" (277 Mio Suchanfragen je Monat) zu den meist gesuchten Wörtern auf Google und bereits jede vierte Website hat einen erotischen Hintergrund. 


Wer also mit seinem Erotikportal erfolgreich sein möchte und nicht täglich 25.000 € für "sex" oder andere einschlägige Suchbegriffe an google adwords  überweisen möchte, der muss sich schon etwas besonderes einfallen lassen. Auf der Suche danach, haben daher einige Erotikportale nun den Flirt mit Social-Media für sich entdeckt. 


So können Playboy Fans im Rahmen der neuen Viral-Kampagne "Bunnies at Home" Teil eines neuen Videos mit zwei Original Playmates werden und es individuell mit ihrem Bild und Namen personalisieren. Natürlich lässt sich das Video bequem mit nur einem Klick auf Facebook posten und darüber hinaus sogar auf den Seiten der Freunde. Besonders interessant: Die Kampagne wird von Mini gesponsert und ist ein weiterer Baustein der aktuellen Strategie des Lifestyle-Autobauers um ein maskulineres Image zu fördern. Für die Kreation der Viral-Kampagne zeichnet sich die Hamburger Digital-Agentur DDD verantwortlich.







Aber auch Frauen kommen im Internet auf ihre Kosten. Wie Internetworld  berichtete, ermöglicht das Seitensprung-Portal secret.de (Friendscout24.de)  unter dem Motto "Lebe deine Phantasie" abenteurlustigen und bindungsunwilligen Frauen mit ein paar Klicks ein individuelles Video ihrer erotischen Phantasien zu erstellen.



Fazit: Playboy spricht mit seiner "Bunnies at Home" Kampagne vor allem das männliche Ego an und baut auf die Profilierungslust der Zielgruppe. Entsprechend ist es durchaus konsequent und ein cleverer Schachzug, dass das Viral nicht nur auf dem eigenen Facebook-Profil gepostet werden kann, sondern auch direkt auf den Seiten der Freunde. Interessant ist aus meiner Sicht vor allem auch die Einbindung von Mini als Sponsor. Eine clevere Idee des Product-Placement und Crossmarketings mit Zukunft.  


22. Februar 2011

Wie Greenpeace den longtail nutzt um seine neue "Rainbow Warrior" zu bauen.

Die "Rainbow Warrior" (deutsch: Regenbogenkrierger) ist das Flaggschiff der Umweltschutzorganisation Greenpeace im Kampf gegen die Umweltverschmutzung und mit Sicherheit eines der bekanntesten Schiffe auf dem blauen Planeten. Nach 51 Jahren im Dienste einer besseren Welt, hat der Schoner jetzt ausgedient. Um den Bau der neuen Rainbow Warrior III zu finanzieren greift Greenpeace auf den longtail des Internets zurück.



Crowdfunding-Websites, welche es den Besuchern erlauben sich direkt an einem Projekt zu beteiligen, gibt es bereits seit längerem. Trotzdem setzt die eigens programmierte Flash-Seite zur Finanzierung der neuen Rainbow Warrior III neue Maßstäbe im Sinne der "on-site experience". 



Noch bevor man auf die Flash-Seite gelangt, klärt ein kurzes emotionales Intro-Video die Besucher über die Geschichte und den Zweck der Rainbow Warrior auf. Unter dem Motto: "The earth needs a new warrior. The earth needs you." können die Besucher  anschließend die Rainbow Warrior III schon jetzt virtuell erforschen. Das eigentliche Anliegen der Seite ist allerdings das Sammeln von Spenden für die neue Rainbow Warrior. So können deshalb alle Sympathisanten und Unterstützer der Umweltschutzorganisation einen Teil der neuen Rainbow Warrior kaufen - von der Schraube für 1€ bis hin zum GPS Empfänger für 7000€ ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Alle Spender-Namen werden zudem später auf dem Schiff verewigt.

Den Link zur Seite findet ihr hier.

18. Februar 2011

Honda Jazz TV-Spot interagiert mit iPhone

Die Erkenntnis, das Wieden + Kennedy London eine herausragende kreative Kaderschmiede ist, überrascht nicht wirklich und das die Zusammenarbeit mit Honda dafür ein fruchtbarer Nährboden ist, bewies bereits die herausragende "Hate something change something" Kampagne. Diesmal haben sich die Werber aus London allerdings selbst übertroffen: Kurz um hat man überfällige Paradigmen zwischen Online und Offline über Bord geworfen und im Sinne einer postdigitalen Kommunikation ein ganzheitliches Marken-Erlebniss erschaffen, dass seines gleichen sucht. 



Der neue Honda TV-Spot "This unpredictable life", der seit Anfang Februar in England über die TV-Bildschirme flimmert und sich nichts geringerem als der Unvorhersehbarkeit des Lebens dreht, ist an sich bereits ein großartiges Erlebnis. Das man allerdings mit Hilfe seines iPhone direkt mit dem TV-Spot interagieren kann, macht es zu einem herausragenden.

Mittels "audio recognition technology" und einer eigens dazu programmierte App können die Zuschauer die Charaktere der Werbung auf ihrem iPhone "fangen" und anschließend mit dem Charakter auf dem iPhone interagieren. Ich hab es selbst auf meinem Laptop ausprobiert und war überrascht wie gut das ganze funktioniert. 

Wer es schafft alle Charaktere auf dem iPhone zu fangen, der wird mit einer kurzen extra Sequenz belohnt. Auch wenn die Belohnung eher gering ausfällt, ist es hier doch die Technologie die überzeugt und die unzähligen kreativen Möglichkeiten die sich daraus ergeben.  

Für alle die es selber ausprobieren wollen; Einfach die App herunter laden "honda jazz" und los geht's.



15. Februar 2011

Tipp-Ex "Shoot the Bear" - Ein Bär, ein vegetarischer Jäger und 43 Millionen Klicks auf Youtube

Mal Butter bei den Fischen, Tipp-Ex ist nicht wirklich sexy und wohl kaum einer von uns hätte bis vor Sechs Monaten auch nur einen Gedanken an die prä-digitale Korrekturhilfe verschwendet, wenn es um BIC Social-Media geht: Genau aus diesem Grund zählt die Tipp-Ex, "Shoot the Bear" Youtube-Kampagne allerdings zu meinen absoluten Lieblingen im Jahr 2010. 

Seit dem Launch des interaktiven Videos auf Youtube im August 2010 wurde der Tipp-Ex-Kanal insgesamt über 43 Millionen mal aufgerufen und ist somit der digitale Beweis, dass grundsätzlich jede Marke seinen Platz im Web 2.0 erobern kann.


Die Geschichte des Interaktiven Videos ist schnell erklärt: Bär trifft auf vegetarischen Jäger ohne Lust dem Schwarzkittel an's Fell zu gehen. Anschließend wird der Zuschauer aufgefordert die "Ein Jäger erschießt einen Bär" Geschichte mit Hilfe des Tipp-Ex umzuschreiben und die Lücke durch eigene Begriffe zu ersetzen.


Allerdings handelt es sich hierbei nicht einfach um eine tolle kreative Exekution, die den User zum mitmachen einlädt, sondern vielmehr basiert die Idee auf dem eigentliche Produkt-Benefit und zahlt somit gleichzeitig auch auf die Marke ein. An dieser stelle gebührt vor allem auch der Planning-Abteilung im Hintergrund ein Lob.

Zugegeben, der digitale Langzeit-Erfolg in der Social-Media Sphere darf und muss hinterfragt werden und man hätte sich bei so einer Steilvorlage vielleicht auch eine holistische Kampagne gewünscht, aber wir reden nach wie vor von Tipp-Ex und dass hinterlässt erst einmal einen bleibenden Eindruck.

13. Februar 2011

Was Lego im Netz so erfolgreich macht

Wie jedes Kind weiß, geht es bei Lego nicht nur darum Bauwerke aller Art zu erschaffen, sondern ganze Phantasiewelten zu kreieren. Nicht anders verhält es sich im Web 2.0 - wer Konsumenten für sich gewinnen möchte, der muss eine ganze Markenwelte erschaffen. Wer es schafft seine Konsumenten im Netz zu involvieren und diese auch an der Marke partizipieren lässt, der erntet Begeisterung,  Engagement und Loyalität - Attribute die im Web 2.0 mindestens so viel Wert sind wie die Schlossallee bei Monopoly. 

Lego, gerade bei den Best Brand Awards 2011 zur besten Produktmarke gewählt, leistet hier seit Jahren in allen Medienkanälen tolle Arbeit. Egal, ob durch die vielen kleinen Mini-Games auf der Website, die spielerische Umsetzung der Blockbuster "Harry Potter", "Indian-Jones" & "Star Wars" als Videogame, Mobile App und Brettspiel oder aber durch die Erschaffung einer eigenen Lego-Community im Internet, macht der Dänische Baustein-Gigant seine Markenwelt für Millionen jugendlicher und erwachsener Fans online erlebbar. Der Schlüssel zum Erfolg ist der Spaß den die Nutzer bei der Interaktion mit der Marke erleben.  


12. Februar 2011

The google empire

Ok, irgendwie nicht wirklich neu und den einen oder anderen Vergleich hat man schon einmal im Internet gesehen, aber trotzdem immer wieder faszinierend WIE mächtig google ist.


Google by the numbers.

Infographic by computer school.org

6. Februar 2011

Foursquare: Pizza & Kaffee für den Bürgermeister

Domino's Pizza Mayor Reward

Domino's Pizza belohnt seine Fourspuare "Mayors" in England jede Woche mit einer kostenlosen Pizza und erbringt somit gleichzeitig den Beweis, dass sCommerce eben nicht gleich fCommerce ist. Für alle die es auf Foursquare nicht bis zum Bürgermeister geschafft haben, gibt es immerhin noch einen kostenlosen Nachtisch.




Auf diese Weise belohnt Domino's Pizza nicht nur besonders loyale Kunden, sondern erreicht gleichzeitig mit jedem Check-In einen großen Kreis potentieller Kunden und generiert so im Idealfall weitere Bestellungen.







Starbucks geht sogar noch einen Schritt weiter

Levis Friends Store - Like minded shopping

sCommerce hat es nicht nur zum Buzzword geschafft und versetzt die Agenturlanschaft in helle Aufregung, sonder findet auch zunehmend beim eigentlichen Zielpublikum Beachtung. Dabei ist die Idee, Social-Media-Plattformen mit den Vorteilen einer eCommerce Seite aufzuwerten und dadurch das Social Media ROI Problem zu lösen, so alt wie das Web 2.0 an sich.

Im Prinzip geht es darum, ein Einkaufserlebnis zu schaffen, bei dem das Soziale Netzwerk aktiv einbezogen wird.

Besonders bei der Umsetzung des letzten Punktes tun sich Marken bislang allerdings unerwartet schwer. Wie auch immer, mit neun interaktiven Funktionen und Tools, aber vor allem mit der Hilfe von Facebook haben einige Marken jetzt vielversprechende Ansätze entwickelt, die ich Euch hier in den folgenden Tagen vorstellen werde:
1. Levis Friends Store: Like-minded shopping

Levi's Friends Store

Levi's macht es vor: sCommerce kann im einfachsten Fall die Integration von Facebook Fuktionen im traditionellen eCommerce Shop sein. Im Levi's Friends Store können sich die Besucher mit Facebook vernetzen und so herausfinden, für welches Model sich ihre Freunde interessieren.

Von single-mindness zu channel-mindness

Auch in der Post-Digitalen Markenkommunikation bleibt das Modell der Single-Mindness ein entscheidender Erfolgsfaktor. Allerdings macht es die gewachsene Anzahl der Berührungspunkte erforlderlich, dass für jeden Kanal individuell eine Kommunikationsaufgabe definiert wird. Wie diese Idee der "Channel Mindness" in der Praxis perfekt umgesetzt werden kann, zeigt die Marke Nespresso.


Die klassischen, reichweiten Kanäle übernehmen bei Nespresso die Aufgabe eine grundlegende Bekanntheit für die Marke zu erzeugen, während der Markendialog in Sozialen Netzwerken die persönliche Bindung mit den Kunden stärkt. Die Homepage als Hoheitsgebiet der Marke ermöglicht über das sinnliche Erleben der Produktqualität den Premiumstatus der Marke zu festigen. Eigens geschaffene iPhone Apps, der Online-Shop und die exklusiven Flagshipstores sichern die Kaufaktivierung und sorgen für ein exklusives Club-Erlebnis. Entscheiden für den Erfolg der Marke bleibt aber, dass alle Kanäle ungeachtet ihrer Aufgabe, die Markenbotschaft unwiderstehlich sinnlicher exklusivität transportieren.