3. Dezember 2011

Casino Global: Warum am Ende immer Amazon gewinnt.


Bald ist Weihnachten und man muss kein Prophet sein um vorauszusagen, dass dieses Jahr mehr Online gekauft wird als jemals zuvor. Online Einkaufen ist ja auch praktisch. Keine langen Warteschlangen, keine Schlepperei, beste Preistransparenz, mehr oder weniger authentische Produktbewertungen und jede Menge Videos, Bilder und Verkaufsargumente die mir helfen genau das zu finden was ich gesucht habe. Was für ein Einkaufserlebnis!

Das ist aber nur die halbe Wahrheit denn in Wirklichkeit sieht der Prozess eher so aus wie bei mir gestern:
Kurz auf Amazon.de gehen, "Braun Series 7" im Suchfenster eingeben, drei mal klicken, Kaufen und am Ende mindestens noch ein Teil extra Bezahlen, nach dem man eigentlich nicht gesucht hat.

Kurz gesagt Amazon & Co. sind schlimmer als die großen Casinos in Las Vegas. Dort weiß man wenigstens das am Ende die Bank gewinnt, einem der letzte Cent abgenüpft und das letzte Hemd mit einem kostenlosen Cocktail versüßt wird. Beim online-shoppen passiert das ganze viel Subtiler. Wie genau Amazon & Co. uns dazu bekommen mehr auszugeben als eigentlich gewollt könnt ihr in der Infografik nachschauen.

24. November 2011

7 Geheimnisse erfolgreicher F-Commerce Shops

Das langfristige Potential von Marken-Shops auf Facebook ist groß, dennoch werden sie derzeit von Konsumenten und Marken in Deutschland nur mit großer Sekpsis betrachtet. Eine Studie von BBDO Proximity hat sich jetzt mit der Frage beschäftigt, welche Regeln Marken beim F-Commerce beachten sollten, um dennoch erfolgreich zu sein.

F-Commerce Erfolgsbeispiele
Der erste Social Media Hype ist vorbei und viele Marken stehen damit vor der Herausforderung wie sie ihre Investitionen in Facebook auch über die Nutzung von Open Graph, Facebook Deals und Facebook Credits hinaus Monetarisieren können. Konsequenter Weise ist der nächste Schritt die Eröffnung eigener F-Commerce Shops um Produkte direkte auf Facebook zu verkaufen und somit „Likes“ in „Buys“ umwandeln zu können.

Allerdings gibt es bislang nur wenig verifizierbare Erkenntnisse darüber was eigentlich die wesentlichen Erfolgsfaktoren und Barrieren bei der Kommerzialisierung aus Sicht der Konsumenten sind. Deshalb hat BBDO Proximity in Zusammenarbeit mit dem Trendforschungsinstitut Jeden TTC und Brand Foreseight eine nicht repräsentative Stichproben Studie mit 500 Teilnehmern durchgeführt.

Deutsche Facebook User halten sich noch zurück

Demnach ist in Deutschland nur eine knappe Mehrheit der User Onlineshops auf Facebook gegenüber positiv gestimmt und nur 8% der Befragten haben überhaupt schon einmal etwas auf Facebook gekauft. Immerhin haben 16% schon einmal in einem Facebook Shop gestöbert. Ein Grund für die zögerliche Annahme des neuen Angebots ist, dass Nutzer Facebook als unkommerziellen Ort für Freunde bewahren wollen. Die größte Hürde allerdings bilden derzeit noch Unsicherheiten beim Kauf und der wahrgenommene laxe Umgang von Facebook mit der Privatsphäre der Nutzer. Eine Lücke von der vor allem alternative Social Media Netzwerke wie Google+ mittelfristig profitieren könnte.


Langfristig wird sich F-Commerce weltweit etablieren 

Paradoxer Weise ist es aber gerade die Interaktion im wahrgenommene privaten Umfeld, das Social Media Commerce langfristig zum Erfolg verhelfen wird. So geben etwa 90% aller Facebook-Nutzer an, den Empfehlungen ihrer Facebook-Freunde zu vertrauen. Jeder fünfte Befragte gibt an, dass die soziale Komponente ein Vorteil ist. Sie finden es gut, dass Freunde ihre Einkäufe sehen und kommentieren können. Jeder Zehnte ist durch das gemeinsame Einkaufen mit Freunden motiviert.


Experten erwarten langfristig eine positive Entwicklung im F-Commerce 

Exklusivität und "Deals" als wesentliche Treiber des F-Commerce

Die Mehrheit der Befragten möchte auf Facebook über neue Produkte (86 %), Aktivitäten (84 %) und Rabattaktionen (77 %) von Marken informiert werden. 32 % finden es gut, tolle Angebote und Rabatte direkt im Newsfeed zu bekommen. Analog wünschen sich zwei Drittel (68 %) Zugang zu exklusiven Inhalten, die es nur auf Facebook gibt und 30 % der Befragten sehen Facebook gar als Kanal für exklusive Produkte. Zudem erwartet jeder vierte Befragte bessere Angebote als in den Online-Stores.

Besonders gut, kommen solche Produkte und Erlebnisse an, die leicht mit Freunden geteilt und verschenkt werden können

Zwei Drittel der Befragten können sich gut vorstellen, Tickets und Eintrittskarten (64%) sowie Gutscheine aller Art (62%) über Facebook einzukaufen. Erst dahinter ordnen sich Medien wie Bücher, Magazine, Filme und Musik (57 %) und Mode (46 %) ein. Vor diesem Hintergrund haben auch die von Facebook gepushten Deals (Online-Rabattcoupons) gute Aussichten auf Erfolg, denn alles deutet darauf hin, dass der Handel mit Coupons auf Facebook funktionieren wird. Produkte mit hohem Informationsaufwand sind dagegen weniger gefragt - für intensive Recherchen, Preisvergleiche etc. sind klassische eCommerce-Kanäle besser geeignet.

Aus den Ergebnissen der BBDO Proximity Studie und den online kursierenden Case Studies lassen sich sieben Erfolgsfaktoren für F-Commerce ableiten:

1) Keine Produkte sondern Erlebnisse verkaufen

Facebook Nutzer erwarten ein besonderes Kauferlebnis. Als Fans möchten sie in den Genuss exklusiver Angebote, einzigartiger Produkte und grosszügiger Nachlässe kommen. Ihr Status als Fan sollte ihnen Zugang zu besonderen Informationen und Angeboten ermöglichen und somit ihr Engagement mit der Marke belohnen. Unternehmen sollten diesen Belohnungsaspekt stets berücksichtigen, um Empfehlungen und Mundpropaganda anzuregen. Besonders geeignet sind in diesem Kontext neben Gutscheinen und Rabattcoupons auch limited Editions.

2) Individualisierte Angebote

Der Zugriff auf den Datenpool von Facebook gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihr Angebot zu personalisieren, z. B. dem Nutzer persönliche Produktempfehlungen anzuzeigen. Zudem bietet Facebook eine Reihe sozialer Komponenten an. Unternehmen können in ihren Facebook Stores Wunschlisten einrichten, die für Freunde freigeschaltet werden wie es zum Beispiel Bulgari tut.

3) Keine Replik des Online Shops

Ein Facebook Shop kann den Online Shop zwar flankieren, aber auf keinen Fall ersetzen. Unternehmen sollten mit neuen Angeboten und Vertriebskonzepten auf Facebook Aufmerksamkeit schaffen. Zeit- und volumenabhängige Angebote sowie Fan-first- und Fan-only-Artikel schaffen Begehrlichkeit und garantieren Mundpropaganda.

4) Von SEM zu "Show & Discover"

Facebook ist noch keine Plattform für Produktsuche. Der Nutzer stößt eher zufällig durch Empfehlungen seiner Freunde oder Informationen im Newsfeed auf interessante Produkte. Die Pinnwand und der eigene Newsfeed sollten daher als Schaufenster genutzt werden, das Inspiration und Ideen bietet.

5) Eigene Benchmarks definieren

F-Commerce ist noch kein Absatzkanal. Zurzeit beträgt der Umsatz eines F-Stores ca. 2 % bis 5 % eines E-Stores. Überhöhte Umsatzprognosen sollten daher misstrauisch machen. Für Unternehmen gilt es, hinter die Zahlen zu schauen und eigene Benchmarks zu etablieren. „Umsatz perLike“ oder „Umsatz per Share“ definieren die Qualität der Kundenbeziehungen auf Facebook. Die Zahl der wiederkehrenden Käufer und Empfehlungen drückt die Zufriedenheit der Fans aus.

6) Kompetenzlücken schließen

F-Commerce erfordert Interdisziplinarität und sollte durch Social Media Aktionen und Kampagnen unterstützt werden . Um aufmerksamkeitsstarke Kampagnen zu entwickeln, müssen Unternehmen auf Intermediäre zurückgreifen, die Kompetenzen wie digitale Markenführung, Vertrieb, CRM, Datenanalyse, Software- und Spieleentwicklung verbinden.

7) Hohe Sicherheitsstandards bieten

Unternehmen müssen auf Facebook die gleichen Sicherheitsstandards bieten wie in ihren Online Shops. Bei der Auswahl des Lieferanten der Shop-Software sollte daher darauf geachtet werden, dass die Sicherheitssiegel von Trusted Shops oder McAfee Secure diese garantieren

Die komplette Studie von BBDO Proximity Deutschland findet ihr hier:

22. November 2011

Das Trojaner T-Shirt gegen Rechtsradikalismus

Es gibt kreative Ideen und großartige kreative Ideen. Zweitere erkennt man daran, dass sie auch noch ein gegebenes Problem lösen. Vor so einem Problem steht auch EXIT-Deutschland, eine Organisation die Personen unterstützt, die der rechtsextremen Szene den Rücken kehren wollen. Wie man sich denken kann, ist es schon schwierig genug die Botschaft an die Zielgrupper heran zu tragen, aber selbst wenn dies gelingt übt die rechsradikale Szene einen enormen Gruppenzwang aus.

Die Lösung: EXIT Deutschland ließ 250 T-Shirts mit einem abwaschbaren Aufdruck herstellen. Auf dem ersten Blick war nur ein Totenkopf mit der Aufschrift „Hardcore Rebellen“ , sowie die geschwenkten Fahnen der freien Kräfte (einer Rechtsradikalen Gruppierung) zu sehen. Darunterbefand sich ein nichtabwaschbarer Aufdruck mit der Botschaft „Was dein T-Shirt kann, kannst Du auch – Wir helfen Dir dich vom Rechtsextremismus zu lösen“ und den EXIT Kontaktdaten. Verteilt wurden die trojaner T-Shirts unter dem Vorwand der anonymen Unterstützung beim Rechtsrock Festival "Rock für Deutschland“ (RfD).


Trojaner T-Shirt von Exit Deutschland nach der ersten Wäsche

21. November 2011

Schweppes geheimes Cocktailrezept für mehr Absatz

Auch wenn ich mir jetzt wieder den Groll vieler Kollegen aus der Werbebranche zuziehe, aber am Ende des Tages ist Werbung vor allem dafür da um langfristig den Absatz der Produkte zu fördern. Deshalb versuchen wir auch jeden Tag unsere Zielgruppe und deren Verbindung mit unseren Marken besser zu verstehen. Bedürfnisse aufzudecken, besser als die Konkurrenz zu adressieren und nicht zu vergessen, neue Bedürfnisse bei den Konsumenten zu wecken.

Stimmt, aber was hat jetzt Schweppes damit zu tun? Nun, die wenigsten von uns die gerade mal durst habe werden spontan zu einer Flasche Schweppes greifen - zu groß ist die Marktmacht von Cola, Pepsi und Co. Deshalb bemüht sich Schweppes schon seit längerem den Absatz durch die gezielte Etablierung der Marke als festen Bestandteil von Cocktails anzukurbeln. In diesem Zusammenhang ist mir diese Woche eine schöne Experiential Marketing Aktion von Schweppes in Australien aufgefallen.


Schweppes Experiential: Cocktail Revolution @ Southern Cross Station from tkm9 on Vimeo.


Um erst einmal Aufmerksamkeit zu generieren hat Schweppes in Melbourne drei Tage lang eine ungebrandete Holzbox am Hauptbahnhof angeteasert. Nach drei Tagen wurde die Box eröffnet und entpuppte sich als Schweppes Coktailbar. Mittels Augmented Reality und diversen anderen interaktiven Elementen konnte sich nicht nur jeder vom Geschmack überzeugen, sondern auch gleich sein persönliches Schweppes Cocktailrezept finden.

Neben Schweppes versuchen aktuell immer mehr FMCG Marken sich neue Geschäftsfelder und Absatzkanäle zu erschließen um den Umsatz weiter anzukurbeln. Pringles sammelt und veröffentlicht zum Beispiel sowohl auf der Website, als auch auf Facebook Rezepte mit Pringles Chips und positioniert diese auch auf externen Seiten wie Chefkoch.de.

Hintergrund

Experiential Marketing Aktionen gehören bei den meisten Marken mittlerweile zum ständigen Marketingmix. Zu recht, denn gut umgesetzt ermöglicht es in einzigartiger Weise den Produktbenefit und das Markenversprechen erlebbar zu machen und eignet sich deshalb hervorragen um einen bleibenden Eindruck beim Konsumenten zu hinteralssen. Erfolgreiche Beispiele aus der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit gibt es zu genüge. Zum Beispiel setzt die Kaugummimarke 5Gum bei ihrer kompletten Markenkommunikation darauf, den Konsumenten durch den gezielten Einsatz von Ton und Bild, dass einzigartige sensorische Geschmackserlebnis näher zu bringen. Aber auch Philips hat mit seiner Aktion "Philips vs. the sun" ausgezeichnete Erfahrungen gemacht.

20. November 2011

Augmented Reality App "Flow" von Amazon läutet mobile shopping Zeitalter ein

Amazon Flow Augmented Reality iPhone App

Nicht heimlich, aber still und leise hat Amazon in den USA seine neue Augmented Reality mobile shopping App "Flow" gelauncht und macht sich damit wieder einmal auf die eCommerce Welt zu revolutionieren. Mit "Flow" gehört das lästige Barcode scannen nämlich der Vergangenheit an. Die in Flow integrierte Objekterkennung erlaubt den Usern alle verfügbaren Produktinformationen in Echtzeit von Amazon.com auf dem Smartphone Bildschirm abzubilden.  Nach der Erkennung findet Flow nicht nur automatisch das beste Angebot auf Amazon.com, sondern zeigt zudem alle verfügbaren Mediafiles an.

Wer also sein iPhone über eine in der Datenbank erfasste Musik-CD hält kann mit seinem iPhone die entsprechenden Musiktitel probe hören, bei Filmen direkt den Trailer anschauen und Bücher können wie im Onlineshop gewohnt direkt angelesen werden. Aber auch Nahrungsmittel wie zum Beispiel Nutella lassen sich prima erfassen und direkt bei Amazon nachbestellen. Leider ist die App aktuell nur in den USA verfügbar, so dass wir es nicht selber ausprobieren konnten, aber das Video von den Kollegen von intomobile macht deutlich wie gut Flow funktioniert.



Zwar gibt es bereits seit längerem erfolgreiche Barcode Scanner Apps und eBay brachte unlängst die sehr gut funktionierende iPhone App Red Laser heraus, allerdings erreicht Flow dank der intuitiven Handhabung und in Kombination mit der schier unerschöpflichen Datenbank von Amazon.com ein neue Dimension:

“This is our first step towards integrating product search technology with augmented reality,” sagte Bill Stasior, der Amazon Tochter A9.com. “The integration of a live camera display, graphical overlays, and visual recognition technology creates a seamless experience for a customer looking to discover information about objects in their physical surroundings.”
Der Stationäre Handel steht vor harten Zeiten und der großen Herausforderungen auch in Zukunft mehr zu sein als nur einer von vielen Amazon Showrooms. Vor diesem Hintergrund könnte die aktuelle Kampagne "Das Ende des Preis-Irrsinns" von Mediamarkt ein Schritt in die richtige Richtung sein. Sowieso gilt, niemals zuvor war der Markt gläserner als Heute. Auch Werber und Strategic Planner dieser Welt werden sich in Zukunft den Kopf darüber zerbrechen müssen, wie Ihre Produkte am besten zu präsentieren sind.

22. Oktober 2011

Augmented Reality 2.0: Microsoft entwickelt Hologram-Technologie

Microsoft hat im letzten Jahrzehnt seinen Glanz verloren und musste tatenlos zusehen wie man von Apple ein für's andere mal die Show gestohlen bekam. Nein, "innovativ" zählte sicherlich nicht zu den meist genannten Assoziationen mit Microsoft. Möglicherweise wird die Veröffentlichung von Kinect allerdings schon bald als der Zeitpunkt in die Firmengeschichte eingehen, der den Software Giganten wieder zurück auf die Erfolgsspur der 90er brachte.

Kaum einer wird sich dann dafür interessieren, dass es gerade Hacker  rund um den Globus, also genau diejenigen, die Microsoft in der Vergangenheit immer versuchte mit allen Mitteln am Zugriff auf Software und Quellcodes zu hindern, waren, die Microsoft die richtige Fährte legten. Es war die revolutionäre Kamerasteuerung der Spielekonsole die Hacker ermöglichte erste Hologramme in einer Qualität zu erstellen, die man sonst nur aus Star Trek und Raumschiff Enterprise kannte.

Aufgeweckt von den Möglichkeiten bastelt Microsoft seitdem fieberhaft an der Kommunikation der Zukunft. Eine Welt in der unsere "reale" Welt unzertrennlich mit der "virtuellen" verschmilzt. Körperlose Objekte lassen sich anfassen, aufeinanderstapeln und neu anordnen, auf der anderen Seite werden alle Oberflächen zu interaktiven Flächen. Wie das genau funktioniert könnt ihr euch in den zwei Videos anschauen.

Microsoft "OmniTouch"



Microsoft "HoloDesk"



Mehr zum Thema gibt's bei Spiegel.de und auf dem Microsoft blog.



1. Oktober 2011

Fundstück des Monats: Eine Heimat für Songwriter


Wenn das Produkt für sich spricht, dann ist es am besten wenn man ihm auch die ganze Bühne zur Verfügung stellt. Dass diese alte Binsenweisheit nicht nur für elektronische Multimedia-Designprodukte des Konzerns mit dem Apfellogo gelten muss, beweist der Erfolg von TVnoir.de.

Die Website samt zugehöriger Facebook und Youtube Präsenz ist im Wesentlichen die digitalisierte Version des bewährten Kneipen-Live-Musik-Abends - in diesem Fall des "Heimathafen" in Neukölln. Auf das nötigste reduziert und unter dem Motto "Wohnzimmer der Songwriter" treffen sich dort einmal im Monat auf dem Sofa von Moderator Tex ein noch relativ unbekannter Newcomer, zusammen mit einem bereits etablierten Künstler zum gemeinsamen diskutieren und musizieren. Das Ergebnis gibt's dann anschließend im Internet auf TVnoir.de:  Musikaufnahmen der Extraklasse in ihrer puristischsten Form - unvollkommen und ohne Chi Chi, aber mit jeder Menge Gefühl und eingebauter Gänsehautgarantie. Hier gibt's den Beweis:


Das Konzept geht auf. Über 16 Millionen Kanalaufrufe auf Youtube und 60.000 Fans auf Facebook sprechen für sich. 2009 wurde TV Noir zudem für den Grimme Online Award nominiert und seit Mai 2011 kann man die Show nicht nur im Internet, sondern auch jeden 2. und 3. Freitag im Monat um 23:00 bei ZDF.Kultur sehen.

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7. September 2011

Google+, mein Leben in Circles

Mal abgesehen von einem kurzen Blogeintrag auf dem Digitallabblog der BBDO hab ich mich bis jetzt gewehrt hier irgend etwas über Google+ zu schreiben. Nicht weil ich Google+ nicht mag - im Gegenteil, ich glaube Google+ ist großartig und wird zumindest dafür sorgen, dass sich Facebook in Zukunft mehr anstrengen muss und dazu antreiben innovativer zu werden - sondern weil es einfach schon so viele Beiträge von echten und selbsternannten Experte zu dem Thema im Netz gibt.

Die eine Frage die aber jeden von uns auf Google+ beschäftigt, ist die Frage danach, wie zur Hölle man seine Freunde, Kollegen, Familie etc. am besten in Circles organisiert. Nun, hier ist die Antwort:




 Noch mehr witzige Bilder und Einträge zu dem Thema findet ihr auf HappyPlace.com

5. September 2011

Google's Doodle tribute to Freddie Mercury


Freddie Mercury wäre heute 65 Jahre alt geworden. Grund genug für Google dem an Aids gestorbenen Ausnahmekünstler und Pionier seiner Zeit mit einem Doodle samt Video zu honorieren. Freddie Mercury ist unbestreitbar einer der größten Künstler aller Zeiten. Er verlieh der Musik der Band Queen  etwas magischen und inspiriert mit seiner Art Musik zu leben generationen von Menschen rund um den Globus.

2. September 2011

Philips sorgt für Stille auf YouTube

Philips hat heute morgen seinen YouTube brand-channel im neuen Design präsentiert und dabei einige Grundsätzliche Fragen aufgeworfen. Ganz nach dem Markenversprechen präsentiert sich der neue Philips Markenkanal klar, übersichtlich und voll auf Usability getrimmt. Bei der Umstrukturierung hat Philips aber nicht nur für mehr Klarheit gesorgt, sondern mit der quasi Abschaffung der Kommentarfunktion eine interessante Frage aufgeworfen: Brauchen Marken auf YouTube überhaupt einen Dialog?

Philips Neuer Markenauftritt auf YouTube

Interessant nicht nur deshalb, weil sich damit für Marken auch die Frage nach dem Sinn der SM Kanäle im  allgemeinen und von YouTube im speziellen stellt. Die meisten, um nicht zu sagen fast alle top Markenhersteller haben während des Social Media Hypes die Schrotflinte rausgeholt und viel Geld investiert um auf alles zu ballern was sich bei drei nicht hinter der Tastatur versteckt hat. Erst jetzt, nachdem sich der Pulverdunst so langsam verzieht, fragen sich viele was sie eigentlich erreichen wollen?

Einen interessanten Beitrag zum Thema Sinnvolle Nutzung von Kommunikationskanälen findet sich auf der Homepage der APGD (Account Planning Group Deutschland). In seinem Artikel "Von Single Mindedness zu Channel Mindedness" appelliert Magnus Höltke an Marketingmanager darüber nachzudenken, welche Ziele sie mit welchem Kanal verfolgen möchten. Hier schließt sich der Kreiß. Philips hat sich entschieden YouTube in ihrem Social Media Mix eben nicht als halbherzige Dialog- sondern als reine Mediaplattform zu etablieren um die Marke mittels branded content emotional aufzuladen und den verschiedenen Zielgruppen maßgeschneiderten Content zu bieten. Dialog findet bei Philips auf Facebook statt - oder auch nicht.

Mal abgesehen davon, dass die Share- und Ratingfunktion aus meiner Sicht immer zugänglich sein sollte, finde ich die klare Strategie von Philips gut. Vor allem vor dem Kontext, dass Philips generell keine Dialog getriebene Marke ist wie es vielleicht Heineken, Nike oder Desperados darstellen. Einziger Wermutstropfen: Ein bisschen innovativer hätte es schon sein können. Beispiele für einen kreativeren Umgang mit dem Medium gibt es doch ettliche (s.h Bild)

Wie seht ihr das, braucht jeder brand Channel eine Kommentarfunktion?


12. August 2011

Für Ruhm und Ehre: Wenn ein Fußballstadion plötzlich seine Stimme erhebt

"Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel wichtiger als das." Dieses Zitat stammt zwar leider nicht von mir, sondern von Bill Shankley, aber wer einmal bei einem Traditionsverein in der Kurve stand, der wird es ohne mit der Wimper zu zucken unterschreiben.

Fußball ist gelebte Leidenschaft. In den wenigen Minuten zwischen An- und Abpfiff spielen soziale Normen keine Rolle. Traditionsvereine sind Aushängeschild und Stolz einer ganzen Region.  Menschen aller Schichten stehn ungeachtet sozialer Normen, Arm in Arm auf den Süd-, Nord-, West- und Ostkurvern dieser Welt, um Ihre Helden auf dem Platz zum Sieg zu tragen. Immer in der Hoffnung teil von etwas Größerem zu werden.



Aber nie war die Kluft in Agrentinien zwischen den Fans auf den Rängen und ihren Idolen auf dem Platz größer. Fußball ist zu einem Milliarden-Geschäft geworden von dem nicht zuletzt die Profis profitieren. Fussball zu spielen ist ihr Beruf. Aber beim Fußball geht es nicht darum wer am meisten verdient, sondern um Ruhm, Ehre, darum unsterblich zu werden. Momente bei denen man selbst zu einem Stück Geschichte wird, wenn man im Stadion war. Wie beim Championsleague Finale '99 oder dem Gewinn der Weltmeisterschaft '54. Momente die man nicht kaufen kann, sondern sich verdienen muss. Dafür alles zu geben, nichts unversucht zu lassen und niemals aufzugeben, dass sind die Spieler sich, ihrem Verein und ihren Fans schuldig.

Diesen Apell richtete Nike, in einer ganz besonderen Art und Weise, an die Profis des zuletzt erfolglosen Traditionsvereins Bocca Junior. In dem es das Bombonera Stadion, Heimat der Bocca Junior und Schauplatz vieler geschichtsträchtiger Momente, an die Ehre der ersichtlich überraschten Spieler appellieren lässt.

Bravo Nike, Bravo BBDO für diesen TV-Spot, der jedem Fußballfan der Welt aus der Seele spricht und das Wesen des Fußballs in so treffender Weise beschreibt.

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Nike, the day the stadium spoke

29. Juni 2011

World of Fourcraft: Erst New York und morgen die Weltherrschaft

Bei dem ganzen Trouble um Google+ und Greenpeace blieb in den letzten Tagen kaum noch Platz für andere Meldungen, dabei hält das Web noch ganz andere Schmankerl parat. World of Fourcraft zum Beispiel.

World of Fourcraft basiert auf dem Weltbekannten Brettspiel "Risiko", mit einem kleinen aber feinen Unterschied. An nur einem Wochenende haben Ricki Robinett und sein Team (mehr hier) beim Gamehack in NYeine Foursquare App programmiert die mittels Google Maps APIs New York zum Schlachtfeld und jeden angemeldeten Foursquare User zur Bodeneinheit verwandeln.

Damit das Spiel funktioniert muss man sich zuerst auf World of Fourcraft anmelden und für einen der insgesamt 6 Lager entscheiden. Ähnlich wie beim Brettspiel zählt jede Anmeldung bei Foursquare als Einheit im ausgewiesenen Gebiet. Basierend auf den Check-Ins errechnet ein eigens programmierter Algorithmus laufend welches Team welche Gebiete gehören. Am Ende jeder Woche wird die Karte bereinigt und das Spiel kann von neuem beginnen. 

Die Idee ist ehrlich gesagt nicht ganz neu. Vor ca. einem Jahr hatte O2 bereits ein ähnliches virtuelles Game in Deutschland veranstaltet. Mit Foursquare im Rücken wird "World of Fourcraft" aber hoffentlich mehr Anhänger finden und von New York aus vielleicht schon bald die ganze Welt erobern.

Für mich nicht nur ein guter Grund mich wieder mal auf Foursquare zu betätigen, sonder auch eine nette Alternative für alle die auf der Weltbühne nicht genug vom Kriegspielen bekommen können.
Ich werde morgen mal eine Petition bei der "UN" einreichen. So kommt wenigstens keiner mehr zu schaden.

28. Juni 2011

What do you love? Google's neuester Service

Bei den Freunden von Techcrunch bin ich heute über ein interessantes neues Google Gadget mit dem Namen "What do you love?" gestolpert. Hinter dem einschlägigen Namen verbirgt sich eine Plattform die im Wesentlichen die Ergebnisse unterschiedlicher Google Tools zum eingegeben Suchwort auf einer einzigen Seite zusammenfasst. Die Idee ist super und das Design der website ist im Sinne der Usabillity schön übersichtlich gestaltet.

Allerdings sind die angezeigten Ergebnisse zu den meisten Suchwörtern nur bedingt relevant, was die Praxistauglichkeit von "What do you love?" ziemlich einschränkt und die Frage aufwirft ob Google mit der neuen WDYL Plattform nicht hauptsächlich seine eigenen Produkte wie Gmail, Picasa usw. vermarkten möchte. Wie auch immer WDYL ist ein nettes Gimmick um sich einen schnellen Überblick zu bestimmten Themen und Suchwörtern zu verschaffen oder eben darüber was Google mit seinem Arbeitgeber assoziiert (Überraschungen inbegriffen).

Google's neuen Service findet ihr unter www.wdyl.com oder hier



21. Juni 2011

Unglaublich, Intel hat DIR ein Museum gebaut - eine kleine Reise ins "ich".

Das gute am schlechtem Wetter ist, dass man endlich mal Zeit für all die Dinge hat die man schon lange mal wieder tun wollte: Seine neueste Musik in iTunes einordnen, sich den letzten Hollywoodstreifen im Kino ansehen oder einfach mal wieder ins EIGENE Museum gehen.


Ihr habt richtig gelesen - wenn ihr wollt dann baut euch Intel euer eigenes Museum. Zwar erstmal nur virtuell, aber immerhin. Nach euerer Einwilligung für die Nutzung von Facebook Connect verwendet Intel nicht nur eure Bilder, Videos, Links, Freunde und geotagging Informationen, sonder auch die Informationen von eueren Freunden und Posts über dich um ein wahrhaft einzigartigen Film mit dir in der Hauptrolle zu erstellen. Präsentiert wird der Film als Museumsaustellung über dich.



Ich muss zugeben ich hatte ein bisschen Gänsehaut als ich zum ersten mal mein eigenes virtuelles Leben im Museum erkundet habe. Vor dem Bildschirm zu sitzen und sich aus der dritten Perspektive zu erfahren hat ein bisschen was von einer Reise ins "ich". Wenn ihr jetzt gespannt seid wie euer eignes Social Media Museum aussieht und was es über euch erzählt, dann könnt ihr einfach HIER klicken. 



16. Juni 2011

ICH BIN ANDERS: Canon vs. Nikon

Marken verleihen Produkten eine Idendiät, sie geben Halt und wirken vertraut, haben eine Persönlichkeit und Werte, aber Marken sollen die Produkte vor allem vom Wettbewerb abgrenzen und im besten Fall polarisieren. Nichts verbindet stärker als ein gemeinsames Feindbild. Die gegen uns, wir gegen alle anderen. Kreativität gegen Establishment, Lifestyle gegen Mainstream. Was wäre Apple heute ohne Microsoft oder Pepsi ohne Cola oder eben Nikon ohne Canon?

Gerade Nikon investierte in letzter Zeit massiv in die Positionierung der eigenen Marke um sich von Canon abzugrenzen. Während Canon („you can“) sich in einem überwiegend von Funktionalität und von technischen Details getriebenen Umfeld bewegt und somit als Enabler etabliert, setzt Nikon („at the heart of the image“) seit 2010, und unter der Federführung von Jung von Matt an der Spree, in der Kommunikation verstärkt auf das emotionale Erlebnis, Kreativ- und Individualität. Basierend auf dem Insight das unsere Bilder vor allem etwas über uns selbst bietet das Präfix „ICH BIN“ aus der aktuellen Kampagne den kreativen Anker. Zum leben erweckt wird die Kampagne aber vor allem durch die Einbindung der Zielgruppe. Gemäß dem Motto „Pictures are for sharing memories“ baut Nikon daher verstärkt auf Social Media Kanäle.

Seit 6. Juni veranstaltet Nikon Austria einen eigenen Social Media getriebenen Fotowettbewerb der es Hobbyfotografen ermöglicht eine eigene Nikon Anzeige zu gestalten. Grundlage der Anzeige stellt ein persönliches Foto dar, dem ein individueller Slogan mit dem Präfix „ICH BIN“ und eines der vorgegebenen Kameramodelle hinzuzufügen sind. Die Beteiligung – aktuell über 48.000 hochgeladene Bilder und jede menge Buzz im Social Web – kann sich genauso gut sehen lassen wie die erstellten Anzeigen.

Fazit Prognose: Zumindest im Social Web hat Nikon Canon bereits überholt und weit hinter sich gelassen. Nikon setzt auf das emotionale Erlebnis um sich von Canon's funktionaler Positionierung weiter abzugrenzen und macht derzeit eine Menge richtig, aber Canon wird zumindest aus wirtschaftlicher Sicht auch auf absehbare Zeit Markenprimus bleiben.

10. Juni 2011

Werbung, einfach genial: Angry Voicemail (Uncensored)

Es gibt nicht viele Videos online und noch weniger Werbungen, von denen man einfach nicht genug bekommen kann. Dann braucht es aber auch nicht vieler Worte - Film ab! 



Für mich heute schon der heimliche Sieger von Cannes. Vielen Dank an Gordon der mich auf das Video aufmerksam gemacht hat.

Bitte, mehr davon!

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don't talk alamo draft house

6. Juni 2011

Experiential Marketing: The 5gum experience

Ich war gerade auf der Suche nach einigen netten Experiential Marketing Fall als ich auf die Einführungskampagne von Wrigley's 5Gum gestoßen bin, die es so in Deutschland leider nicht gab, aber dafür als Video auf Youtube (weiter unten).

Noch vor dem eigentlichen Launch versendete Wrigley an seine 800.000 Facebook Fans eine kurze Nachricht, dass sie eventuell auserwählt wurden, um auf der eigens programmierten Microsite 5react.com, als erstes die neuen 5Gums zu testen. Auf 5react.com bedurfte es nur noch der Zustimmung zur zugehörigen Facebook Applikation, bevor das personalisierte 5-Gum Erlebnis beginnen konnte. Die auserwählten Besucher ( ich bin mir sicher das Wrigley's sich bei der Auswahl hier auf die Influencer-Daten von Facebook gestützt hat) konnten sich ein Sample nach hause schicken lassen und darüber hinaus an fünf weitere Facebook Freunde. In nur wenigen Wochen wurden auf diesem Weg 60.000 5Gum Samples versendet und jede Menge Buzz sowie positiver WOM generiert.

Damit aber noch nicht genug. Jedes Sample enthielt neben dem Kaugummi noch eine 3D-Brille und einen individuellen Code mit dem man auf 5react.com sein eigenes 3D 5Gum-Erlebnis generieren konnte.



Fazit: Wrigley ist es nicht nur gelungen das sensorisches Erlebnis als Markenkern umzusetzen sondern konnte darüber hinaus über 4,8 Millionen 5Gum-Fans auf Facebook gewinnen. Kurz, die Social Media Strategie, eine Mischung aus Experiential Communication, klassischem Sampling und WOM war ein voller Erfolg.

29. Mai 2011

Facebook: Banal und doch so nah

Es vergeht nicht ein Tag, an dem nicht irgend ein Zeitungsartikel oder TV- Bericht die Banalität der Statusupdates auf Facebook thematisiert. An dem davor gewarnt wird, dass Facebook süchtig macht, unsere gesunde Psyche und Privatsphäre gefährdet oder gar unsere Fähigkeit zum Aufbau und Erhalt zwischenmenschlicher Beziehungen bedroht. Und mal ehrlich, jeder von uns hat schon einmal darüber nachgedacht, den großen "unlike" Button zu drücken und den Social Media-Stecker zu ziehen.

Kein Problem? Dann hättet Ihr ja sicher auch kein Problem damit, Euer "digitales Ich" bei einer virtuellen Runde Russisch Roulette auf's Spiel zu setzen. Immerhin lockt für den Gewinner des von der Miami Ad School in Berlin inszenierten Nervenkitzels eine Reise nach Moskau.



Aktuell handelt es sich dabei leider nur um eine Konzeptidee, aber ich wette Ihr würdet euer Profil nicht für eine kostenlose Reise nach Moskau riskieren - genauso wenig wie ich.

Warum ist uns unser Facebook-Profil wirklich so wichtig? Der Schlüssel liegt in unserer Nutzung von Facebook.

6. Mai 2011

Let's Baby Dance - Evian launcht neue interaktive Kampagne

Wer im Marketing oder in der Werbung arbeitet der kommt beim Thema Viral Marketing einfach nicht umhin an tanzende Babies auf Rollschuhen zu denken. Schuld daran ist natürlich Evian. Zwei Jahre nach den Rollerbabies ist Evian jetzt mit einer neuen Kampagne zurück. Passend zum Evian Claim "Youth isn't just about age. Its a mindset, a lifestyle" diesmal etwas subtiler und erwachsener, aber nicht weniger erfrischend und witzig. In Deutschland wird der neue TV-Spot nächste Woche während bzw. in "Germany's next Topmodel" gelauncht, was für die nötige Aufmerksamkeit sorgen sollte.



Dafür das die Kampagne ein Erfolg wird, dürfte nicht zuletzt auch die nette Idee mit den T-Shirts sorgen, die natürlich auf der Evian Website erworben werden können hier (30 Euro). Aber auch jeder der sich kein T-Shirt kaufen möchte hat die gelegenheit Teil der "Live Young Community" zu werden - eine Fotoplattform á la Burburry's "Art of the trench" ohne die Dialogelemente. Alles was man dazu braucht ist ein eigenes Profilbild, den rest erledigt die Fotoapplikation auf der Website.

Richtig gut gelungen ist vor allem die interaktive Social Media Umsetzung des TV-Spots. Auf "Lets baby dance" kann jeder User ein eigenes Bild von sich mit einem weißen T-Shirt hochladen und so teil des längsten stop-motion Musikvideos der Welt werden (aktuell ist das Musikvideo ca 1:30h lang). Das weiße T-Shirt fungiert in dem Video als Projektionsfläche für das tanzende Evian Baybe. Am besten einfach selber mal auf der Website vorbeischauen hier. Eine kleine Facebook-App auf der Seite erlaubt es sogar schnell und einfach seine Facebook-Freunde im Video zu finden.



Fazit: Die Kampagne dürfte auf jeden Fall fürAufmerksamkeit sorgen und damit schon mehr erreicht haben als die meisten anderen Markenwasser Kampagnen. Darüber hinaus sorgt die TV-Exekution und interaktive Umsetzung dafür, das der Zusammenhang zwischen Babies und Evian Markenversprechen dieses mal deutlicher kommuniziert wird. Ob es das überhaupt braucht ist eine andere Frage...

23. April 2011

Ostern ist das neue Weihnachten

Ostern ist das neue Weihnachten, zumindest für die Schokoladenindustrie. Tatsächlich, werden jedes Jahr mit schöner Regelmäßigkeit mehr Osterhasen als Weihnachtsmänner verkauft. Letztes Jahr wurden alleine in Deutschland 13 Millionen Kilogramm Schokolade zu Schokoladenhasen verarbeitet, was in etwa 131 Mio. Schoko-Osterhasen bedeutet. Fast eine halbe Milliarde Euro werden Verbraucher 2011 für Schokoladeneier und Schokoladenhasen in allen Formen und Farben ausgeben. Das bedeutet natürlich auch Hochkonjunktur in den Marketingabteilungen von Milka und Lindt.

Denn wer es schafft das Verbraucher seine Marke mit Ostern zu Assoziieren, der hat auch an den Regalen die Nase vorn. Glaubt man der Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts MediaAnalyzer macht in den Köpfen der Verbraucher der Goldhase das rennen, denn 53% der Verbraucher denken in puncto Oster-Leckerein zuerst an die Marke Lindt. Nur 31% der Verbraucher hingegen dachten zuerst an die Alpenmarke Milka. Ein Ergebnis, dass mit Blick auf die unterschiedliche Markenpositionierung durchaus Sinn macht.  

Milka ist die bodenständige Marke und setzt auch in der Markenkommunikation vor allem auf Natur und den Ursprung der Alpenmilch als Hauptzutat der Schokolade. Lindt hingegen setzt auf Erfahrung seiner Chocolatier bei der Wertschöpfung und betont mit jeder Maßnahme die Exklusivität. Während Milka also die "Pause im Alltag" darstellt, tendieren Konsumenten an Ostern zum exklusiveren Goldhasen von Lindt.  

Dafür dürften am Muttertag wiederum Milka-Herzen und Merci-Schokolade von Ferrero bei den Verbrauchern ganz oben auf der Liste stehen. Überhaupt wird die "Besetzung" von Ereignissen und die Etablierung selbiger für Marken im FMCG Bereich immer wichtiger, wie der auch in Deutschland wachsende Hype um Valentinstag und Halloween zeigt. Das Thema ist sicherlich einen Blogeintrag in den kommenden Tagen wert. 

Vor allem im hart umkämpften Schokoladen-Markt ist die Positionierung der Marke entscheidend für den Erfolg des Unternehmens. Gleichzeitig sanken allerdings die Brutto-Werbeausgaben der Schokoladen-marken seit ihrem hoch im Jahr 2000 mit über 650 Millionen Euro kontinuierlich. Ein weiteres Indiz dafür das es mehr darauf ankommt was, wie und wo man es sagt wichtiger wird, als wie häufig.

Brandaktuell in diesem Zusammenhang natürlich die neue Milka-Kampagne. Milka bleibt sich zwar im großen ganzen seiner Markenwelt treu allerdings wirkt die neue Markenbotschaft "Trau dich Zart zu sein" auf den ersten Blick etwas merkwürdig und auch auf den zweiten und den dritten um ehrlich zu sein. Milka will verbinden, Menschen zusammen bringen, daran erinnern, dass wir uns auch in unserem Alltag von unseren Zarten Seite zeigen sollen. Nett gedacht, allerdings hat die Agentur Crispin Porter & Bogusky aus meiner Sicht den Bogen überspannt.  Irgendwie wirkt das Markenversprechen leer und fehl am Platz.


Warten wir mal ab wie das neue Kommunikationskonzept bei den Kunden ankommt. Ich habe mal einige der spannendsten Schokoladen-Werbungen und Kommunikationsaktionen der letzten Jahre aufgelistet die mir so spontan eingefallen sind: 

1) Unvergessen, der Cadbury Spot - Purer Genuss (ohne Worte)


2) Persönliche Oster-Grüße von und mit Ritter Sport

Pünktlich zu Ostern hat Ritter Sport den Besuchern seines Web-Shops die Möglichkeit geboten personalisierte Rittersport Produkt zu verschicken. Nachdem man sich für Art und Größe der Ritter Sport Schokolade entschieden hat, kann man mit der eigens programmierten Applikation eine Basismotiv für die Verpackung auswählen sein persönliches Foto und Grußbotschaft einfügen und fertig ist der persönliche Schoko-Gruß. Allerdings hat der Spaß auch seinen Preis.



3) Augmented Reality Osterhasensuche von Lindt

Lindt hat vor kurzem eine neue iPhone App gelauncht mit der man via Augmented Reality Goldhasen in der Umgebung suchen konnte. Wer mindestens 5 Stück gesammelt hat, konnte an einem Gewinnspiel mit exklusiven Preisen Teilnehmen. Mehr dazu auf dem Blog von Sandro Pigoni hier







4) Chocri.de - Schokolade zum Selbermachen, mal anders

Chocri war meines Wissens einer der ersten Online-Anbieter für personalisierte Schokolade. Die Idee ist so einfach wie lecker. Jeder kann auf Chokri.de aus seinen Lieblingszutaten auswählen und bekommt die individuell gestaltete Tafel einige Tage später mit der Post geliefert. Individuell gestaltbar war auch der TV-Spot von Chokri.de aus dem letzten Jahr. Eine Prise Krimi, ein bisschen Erotik und ein Hauch Comedy - fertig ist der eigene Chocri TV-Spot. Zum eigenen Spot geht's hier.




5) Japp Choclat Bar - Schokolade als Energielieferant 


Frohe Ostern. 

17. April 2011

Music Matters: Musik macht Marke

Die Deutsche Bank tut es, Nissan auch und Coca-Cola sowieso. Sie zielen auf die Ohren und wollen die Herzen der Konsumenten erobern.

Längst haben Marken- und Produktmanager erkannt, dass der Klang der Marke jenseits von Werbe-Songs und -Jingles ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Autohersteller designen den Klang der Blinker im Labor, das Knacken der Bahlsen Kekse ist das Resultat von langjähriger Planung und eCommerce Manager wissen um die Bedeutung des richtigen "Klicks". Der Aufwand lohnt sich, denn Musik und Klänge gehen direkt unter die Haut und wecken Emotionen, die bei jedem von uns starke Assoziationen hervorrufen. Ein idealer Nährboden für die emotionale Positionierung von Marken und Produkten.

Musik als Imageträger und zur Positionierung von Produkten ist deshalb voll im Trend und gehört mittlerweile zum kleinen 1x1 der Markenführung. Kein Wunder, denn mit zunehmender Fragmentierung der  Zielgruppen durch den Bedeutungsgewinn von Social Meida, in dem gemeinsame Interessen wichtiger sind als soziodemographische Merkmale und Sinus-Milieus, wirkt Musik wie ein verbindendes Element, als universelle Sprache.

Grundsätzlich lassen sich zwei generelle Ansätze unterscheiden,  die ich wegen ihrer Charakteristik und mit Blick auf das Marken-Involvement den Pawlow-Ansatz und das Gottschalk-Prinzip genannt habe. 

I. Der Pawlow-Ansatz

Der Pawlow Ansatz entspricht im weitesten Sinne dem traditionellen Marketing-Ansatz von Werbe-Jingles und -Songs bei dem die Musik bzw. der Musiker als Testimonial direkt Teil der Markenbotschaft wird. Die von der Musik geweckten Emotionen sollen im Idealfall unmittelbar mit der Marke assoziiert werden. Allerdings geht es heutzutage nicht mehr nur darum die "richtigen" Emotionen bei der Zeilgruppe zu wecken, sondern auch generell einen Zugang zur Zielgruppe zu schaffen. Die Auswahl der Musikrichtung ist dafür genauso wichtig wie der eigentliche Inhalt. 

Dieser Trend ist eng mit dem Aufstieg des US HipHop in den Musikmainstream verbunden. In keiner anderen Musik-Subkultur wie dem HipHop spielt die Demonstration von Status, Ansehen und Macht eine so große Rolle und nichts eignet sich dafür besser als Statussymbole und Marken. So zählte die Los-Angeles Times bereits im Jahr 2004 insgesamt 59 Marken-Erwähnungen in den Liedertexten der Billboard-Top-20-Charts. Viele Marken erkannten das Potenzial und versuchten fortan durch geschicktes "Namedropping" ein Produkt-affines Umfeld in der Zielgruppe zu schaffen.

Der Cadillac Escalada is auf diesem weg zu einem Status-Symbol und Teil der US-HipHop-Kultur geworden. Die Kollegen vom Pressetext Austria haben herausgefunden, dass nicht zuletzt dank des geschickten Namedroppings in vielen Rap und HipHop Songs über ein viertel der US-Verkäufe der Afro-Amerikanischen Community zugeschrieben werden. Und Chrysler hat nicht zufällig für seinen diesjährigen Superbowl TV-Spot den Rapper Eminem engagiert. Mit seiner Musik vereint Eminem Gesellschaftsschichten, die in der Lebenswirklichkeit nichts miteinander zu tun haben. Die 1 Million Euro, die Chrysler investierte, um einen Zugang zur Zielgruppe der unter 30-Jährigen zu finden, scheint sich auch mittelfristig auszuzahlen (mehr hier).



II. Das Gottschalk-Prinzip

Das Gottschalk-Prinzip entspricht im Wesentlichen dem Konzept von Branded Entertainment. Dabei tritt die Marke in den Hintergrund und fungiert als Entertainer und Moderator oder eben als "Enabler" für das Erlebnis. Der Vorteil liegt darin, dass die Marke so unterschiedliche Zielgruppen ansprechen kann, ohne sich selbst zu verwässern. Im Vordergrund steht die Steigerung der Aufmerksamkeit und der Beliebtheit der Marke durch die Assoziation mit dem gemeinschaftlichen Erlebnis.

Vor allem in den below-the-line Kanälen übernehmen Marken die Rolle des "Enablers", um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe für sich zu gewinnen. Indem sie ihren Konsumenten ein besonderes Erlebnis ermöglichen, schaffen sie im Idealfall, dass man sie direkt mit der Marke assoziiert. (mehr über Enabler vs. Provider Marken hier). 


Coca-Cola: Einmalige Erlebnisse mit der Marke

Es ist kein Wunder, dass gerade Coca-Cola an vorderster Front mitmischt. Keine andere Marke setzt so konsequent auf Musik, wenn es darum geht, das Image und die emotionale Positionierung der Marke zu schärfen (mehr hier). Seit den 80ern stürmen die Werbe-Songs von Coca-Cola regelmäßig die Charts. In den letzten Jahren ist Coca-Cola aber zunehmend in den BTL Kanälen als Enabler aufgetreten. Mittlerweile gibt es im Netzt eine kaum überschaubare Anzahl von Coca-Cola Musikplayern, von der Musikplattform mycokemusic.at bis hin zum Coke Happiness Player der sich auf die Stimmung der User einstellt. In diesem Jahr hat sich Coca-Cola aber ganz dem Prinzip des Enablers verschrieben.

Unter dem Motto Coke Sound Up 2011 präsentiert Coca-Cola seinen Fans dieses Jahr sieben einmalige Konzerte, bei denen die Fans ihren Idolen so nah kommen können wie nie zuvor.  Bislang sind Konzerte mit "N.E.R.D", "One Night Only" und "Mando Diao" geplant. Dazu kommen noch mindestens vier weitere geheime Top-Acts.  Um die Konzerte wirklich zu einem einzigartigen Erlebnis werden zu lassen, plant Coca-Cola die Konzerte zusammen mit den Künstlern. Schon der Aufgang der Band "N.E.R.D" beim ersten Konzert in München war einmalig - nicht aus dem Backstage Bereich, sondern mitten durchs Publikum bahnten sich Pharrell Williams und Bandkollege Shae den weg auf die Bühne und suchten auch im weiteren Verlauf immer wieder den unmittelbaren Kontakt zu den Fans. Wer sich die Video-Mitschnitte vom Konzert anschaut hier bekommt ein gutes Gespür dafür, was Coca-Cola unter Nähe versteht.

Eine weitere Aktion aus der Coke Sound Up 2011 Initiative, die hohe Wellen geschlagen hat, war die 24h Session mit "Maroon 5".


Einen Tag lang durften zehn Jugendliche mit der Band Maroon 5 ins Studio und gemeinsam einen neuen Song schreiben. Via Social Media wurden auch die anderen Fans eingebunden: Maroon 5 wendete sich immer wieder via Twitter mit Fragen an die Fans außerhalb des Studios. So hatte jeder Fan vor dem Livestream die Möglichkeit, Einfluss auf den Song zu nehmen. Das Feedback der Fans via Tweets und Facebook-Posts wurde im Studio in Echtzeit auf eine Leinwand projiziert und direkt eingebunden. (mehr über die Aktion bei facebookbiz.de). 


Deutsche Bank: Cooperate Social Responsibility als Marketingtool 

Wer noch einen Beweis dafür braucht, dass sich Musik-Sponsoring auch im Premium-Segment hervorragend für die Positionierung der Marke eignet, der wird bei der Deutschen Bank fündig. Unter der exklusiven Schirmherrschaft der Deutschen Bank können Fans der klassischen Musik seit 2008 die Konzerte der Berliner Philharmoniker in der Digital Concert Hall (hier) an jedem Ort der Welt und zu jeder Zeit erleben. In diesem Jahr sollen sogar erstmals ein Konzert der Berliner Philharmoniker im Kino übertragen werden und zwar in 3D. Mehr über die außergewöhnliche Partnerschaft könnt Ihr auf Handelsblatt.de nachlesen, hier geht's zum Artikel . Auch wenn der wirtschaftliche Erfolg auf sich warten lässt, demonstriert die Deutsche Bank durch das Engagement ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, schafft durch das Sponsoring ein Gegengewicht zur gewinnorientierten Unternehmenskultur und erreicht überdies ganz nebenbei genau ihr Klientel.


Nissan verschafft sich gehör in der Zielgruppe

Rassiger Crossover sucht junge, beruflich erfolgreiche und erlebnisorientierte Single-FaherIn für unvergessliche gemeinsame Stunden in der Stadt. Ungefähr so würde sich wohl die Kontaktanzeige von Nissan für seinen neuen Juke in einer Zeitungsannonce lesen. Dumm nur, dass sich die Zielgruppe eher für interaktive Onlineangebote interessiert. Deshalb hat Nissan für den neuen Nissan Juke seine bislang aufwändigste Online-Kampagne entwickelt. Neben der Wahl des Kanals, ist die Botschaft aber mindestens genauso wichtig und deshalb hat Nissan einen europäischen Band-Contest mit vier Newcommer-Bands aus der Rockszene entwickelt: "Bakkushan" aus Deutschland (dem einen oder anderen bekannt aus der Vodafone #Tweetlied Aktion), "Pony Pony Run Run" aus Frankreich, "The Pinker Tones" aus Spanien und "The Visitors Attak" aus Italien.

Zu sehen und zu hören ist die Show, bei der die Bands alle 10 Tage neue Herausforderungen in einer der europäischen Metropolen bewältigen müssen, auf dem Youtube-Channel nissanjukerock. Die Show ist so konzipiert, dass die Zielgruppe direkt mit den Bands interagieren und ihr Votum abgeben, Kommentare einstellen und sich austauschen kann. Damit der Band-Contest genügend Aufmerksamkeit erhält, hat sich Nissan für eine zweimonatige Seeding-Kooperation mit Google auf YouTube entschieden und den Contest zudem in seine eigenen above-the-line Maßnahmen eingebunden. Beinahe 2 Millionen Kanalaufrufe auf YouTube und über 13.000 Fans des Nissan Juke auf Facebook scheinen die Bemühungen zumindest auf den ersten Blick zu rechtfertigen.

Fazit: 

Die Musik macht die Marke. Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten nahezu unbegrenzt. Hubert Feil hat in seinem Artikel über Musik-Sponsoring eine interessante Übersicht über die häufigsten Ziele für Marken zusammengestellt, die ich in etwas überarbeiteter Form übernommen habe:

1) Steigerung des Bekanntheitsgrades von Marken und Produkten
2) Aufbau und Veränderung des Marken-Image durch Imagetransfer
3) Positionierung der Marke innerhalb der Zielgruppe
4) Überbrücken von Kommunikationsbarrieren durch direkte, emotionale Kontaktaufnahme
5) Dokumentation gesellschaftlicher Verantwortung


31. März 2011

Held oder Bösewicht? Mercedes-Benz zaubert mit Drive&Seek ein interaktives Erlebnis der Extraklasse

Wilde Schießerein, atemraubende Verfolgungsjagden, für den Launch des neuen C-Klassen Coupé hat Mercedes-Benz ganz tief in die digitale Trickkiste gegriffen und einen interaktiven Werbefilm a la bonheur hervorgezaubert. Geile Bilder, coole Charaktere und ein kräftiger Schuss James Bond. So oder so ähnlich lässt sich der neue interaktive Werbefilm, mit dem vielversprechenden Namen Drive&Seek, wohl am besten beschreiben. Klar, dass im Mittelpunkt der kinoreifen Inszenierung das neue C-Klasse Coupé steht.

Zur Website geht es HIER



Nur wer in den insgesamt 9 Kapiteln die richtige Entscheidungen trifft und seine Geschicklichkeit an den Pfeiltastaen unter beweiß stellt, schafft es auch bis zum Finale. Sieht man mal davon ab, dass  Mercedes nur echte Helden hinter's Steuer lässt und das Ende keinem Hollywoodautor besser gelungen wäre, ist die Aktion wirklich gelungen.

Fazit: Mercedes bemüht sich schon seit längerem die Marke zu verjüngen und mit Drive&Seek dürfte den Machern ein guter Schritt in die richtige Richtung gelungen sein. Oder wie seht ihr das?

PS: Ein großes Dankeschön an Christoph und Franca für den Tipp!

Hier die Highlights:

30. März 2011

Vodafone's #Tweetlied Experiment: Der Klang von Twitter und Facebook.

In meinem letzten Artikel hatte ich Vodafone ja noch für ihren Umgang und Aufassung von Social Media kritisiert und ein generelles Umdenken gefordert. Heute möchte ich Vodafone für ihr neues  Facebook #Tweetlied Experiment einmal loben, auch wenn die Idee nicht ganz frisch ist. 

Die Idee: Vodafone nimmt seinen eigenen Claim "Ich will. Ich kann. Alles in Echtzeit" wörtlich und überträgt virtuelle Status-Updates zurück ins echte Leben. Dafür hat Vodafone die Band Bakushan engagiert. Aus allen Tweets oder Facebook-Kommentaren mit dem Hashtag #tweetlied erstellt die Band im Studio kurze Lieder die in echtzeit gejamt werden. Das ganze lässt sich via Livestream auf der Vodafone Facebook Page oder auf www.vodafone-tweetlied.de verfolgen. Zusätzlich werden die kurzen Lieder auf den tweetlied Youtube Channel hochgeladen und alle Urheber via @reply darüber Informiert. Wer mitmachen möchte hat noch bis heute Abend um 21:00 Uhr Zeit dafür.

Erst vor kurzem hat Coca Cola die Fans der Amerikanischen Band Maroon 5 mit einer ähnlichen Aktion mobilisiert (hier) und wer noch etwas weiter zurück denkt, wird sich vielleicht an das Skittles Experiment erinnert fühlen. Allerdings wurde der Gedanke dort in größerer Konsequenz verfolgt indem Skittles seine eigene URL direkt mit Twitter bzw. Facebook verlinkt hat und alle Kommentare im Hintergrund in Echtzeit abgebildet wurden.

Fazit: Auch wenn die Idee nicht ganz neu ist, sollte die Aktion für einigen Buzz in der Social Media Sphere sorgen und grundsätzlich das geforderte Markenerlebniss stärken. Allerdings bleibt abzuwarten ob Vodafone ähnlich mutig wie Skittles an die Sache herangeht und bereit ist die Kontrolle abzugeben. Eine zu starke Zensur der Kommentare könnte für eher negative als positive Reaktionen sorgen.

28. März 2011

Vodafone kauft sich 100.000 Facebook User. Aber zu welchem Preis?

Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Artikel über einen eventuellen Boomerang-Effekt von Sponsored Stories für Marken schreiben. Grund dafür war eine Sponsored Anzeige von Vodafone auf Facebook (mehr über Sponsored Stories bei den Kollegen von Netzwelt hier). Zugegebe, es gibt schlimmeres, aber ich möchte nicht das jede Marke mit meinem Namen auf FB wirbt und habe deshalb kurzerhand einige Marken mit Liebesentzug bestraft. Letztendlich möchte ich nur in Sponsored Stories von den Marken auftauchen, von denen ich auch wirklich ein überzeugter "Fan" bin. Herausgekommen ist eine Abhandlung über den generellen Wert von "Likes" und den feinen aber entscheidenden Unterschied zwischen "Follower" und echten Marken "Fans".

"Fans" kann man nicht kaufen, Aufmerksamkeit in Form von "Likes" schon.


Den größten Fehler den Marketing Manager machen können, ist es FB "Likes" mit Marken-Botschafter oder Brand Advocates gleichzusetzen, kurzum, hinter jedem "Like" auf Facebook einen "Fan" der Marke zu vermuten. Ein Relikt aus alten Facebook Zeiten. Aber spätestens seit der Umstellung von "Become a Fan" auf "Like" muss zwischen "Fans" und "Followern", aslo denen die der Marke lediglich ihre Aufmerksamkeit in Form eines "Like" leihen, differneziert werden. Die fünf wesentlichsten Unterschiede zwischen Fans und Followern sind:


1) Follower müssen angeworben werden, Fans kommen von alleine.

2) Follower erwarten Unterhaltung, Fans wollen sich einbringen.
3) Follower suchen den Vorteil, Fans das Markenerlebnis.
4) Follower sind Kritiker, Fans sind Markenbotschafter.
5) Follower kann man kaufen, Fans muss man für sich gewinnen.

Ohne diese wichtige Unterscheidung verkommt Social Media schnell zu einem weiteren Massen-Kommunikationskanal. Aber auch der Einfachheit halber wird der Social Media ROI meistens quantitativ anhand der Anzahl der "Likes" gemessen (
Hier ein interessantes Arbeitspapier der WPP zur Messung von SM ROI).

Deshalb neigen Marken Manager vermehrt dazu sich die Aufmerksamkeit auf Facebook zu erkaufen. Porsche hat im Dezember jedes "Like" per Namensgravur auf einem echtem Porsche belohnt (hier), Heineken hat zuletzt für 1 Millionen "Likes" 1 Millionen Umarmungen verschenkt (hier) und Vodafone verteilt aktuell für jedes "Like" einen 50€ Reisegutscheine von Thomascook.


"Like" Vodafone und erhalte 50€ Reisegutschein
Auf den ersten Blick ist dagegen auch nichts einzuwenden, und der Aufwand scheint sich für Vodafone im wahrsten Sinn des Wortes auszuzahlen. Seit Beginn der Crossmarketing Aktion (01.03.2011) hat Vodafon seine Basis von ca 70.000 auf über 185.000 Facebook User vergrößern können (siehe Grafik von socialbakers.com). Konsequenter Weise hat hat Vodafone gleichzeitig große Kontingente an Sponsored Stories auf Facebook eingekauft, damit der Zufluss nicht versiegt.

Vodafone Deutschland's Fan Wachstum  in den letzten 6 Monate
Das allerdings eine Unterscheidung zwischen gekauften Followern und echten Fans unbedingt notwendig ist zeigt alleine ein Blick in die Kommentare auf der Vodafone -Seite vom Sonntag (Namen geändert):

Klaus Kinkel

"Hab jetzt mal kurz gefällt mir gedrückt, weil ich die Werbung gesehen habe und Euch sagen wollte, dass ich Euer Netz in ganz Bayern mehr als bescheiden finde!"

Ron Sommer

"ihr seid das schlechteste was es gibt ganz im Ernst !!"

Wolfgang Bötsch
"Die Kundenbetreuung von Vodafone kann man auf dem Mond schießen und das bitte ohne Rückfahrkarte....Ich erwarte von so einem großen Unternehmen Kompetenz und nicht,dass ich mich um deren Arbeit kümmern muß....kaum zu glauben und echt ätzend...."


Zugegeben es gibt auch zahlreiche positivere Kommentare, aber alles in allem klingt das nicht unbedingt nach den vielbeschworenen Markenbotschaftern, sondern viel mehr nach frustrierten Konsumenten. Noch viel schlimmer ist aber, das Vodafone auf keinen der Kommentare reagiert hat!  

Aufmerksamkeit ist ohne Wert, wenn ich keine Geschichte zu erzählen habe.

Obwohl sich Vodafone nun schon seit zwei Jahren intensiv darum bemüht sich als moderne Lifestyle und Social Media Brand zu positionieren, ist die Marke ihrem Ziel noch nicht viel näher gekommen. Dabei war der strategische Ansatz richtig und vielversprechend: Vodafone wollte menschlicher, offener, direkter werden, wollte Gesicht zeigen und authentisch sein.


Aber leider hinkt die gefühlte Konsumentenwahrheit der schönen Werbewelt hinterher.
Wir leben in einem postdigitalen Zeitalter, daher bedarf es auch einer holistischen Kommunikationsphilosphie. Social Media bedeutet vor allem, dass Marken für die Konsumenten erlebbar sein müssen und zwar in allen Kanälen. Umso entäuschender, wenn man auf Vodofone.de vom Charm der späten 90er empfangen wird. Selbst der Konzern eigene Twitter Account gibt keinen Aufschluss über die Markenwerte und liest sich eher wie ein Nachrichtenticker als ein Dialog.
 

Postdigitale Marken benötigen einen Brand Pupose.

War also alles umsonst? Nein, denn grundsätzlich wissen wir aus der Netzwerktheorie, dass es wichtig ist den Tipping Point, also die kritische Masse zu erreichen ab der sich ein Netzwerk exponentiell vergrößert. Zudem kämpfen immer mehr Marken um die Aufmerksamkeit der User. Die Goldenen FB Zeiten in denen es reichte einen Account zu haben sind leider vorbei. Die Anwendung von klassische Marketing-Incentives sind daher wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Social Media Strategie. Allerdings kommt es jetzt darauf an, was Vodafone mit seiner "teuer" bezahlten Aufmerksamkeit auf Facebook macht.

Was Vodafone bislangf fehlt ist eine klarer Brand Purpose, eine Idee welche Rolle die Marke in der Social-Media Sphere übernehmen soll. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre es einen wirklichen Dialog zu führen, auf Kritik zu reagieren, den Service zu verbessern und vor allem die User an der Marke partizipieren zu lassen. Letztendlich können dann aus Followern auch echte Fans werden.

Wie seht ihr das? Schreibt etzt einen Kommentare und last es mich wissen.